20.11.2015, 19:00

Week-End Fest - WEEK-END#5

Flyer für: Week-End Fest - WEEK-END#5
Flyer komplett anzeigenFlyer verkleinern
WEEK-END#5

Fri, Nov 20:

20:00 – Deradoorian
21:15 – The Pop Group
23:00 – The Notwist
00:45 – Adrian Sherwood at the Controls
02:00 – Die Vögel


Sat, Nov 21:

18:30 – Jack Name
19:30 – Mustafa Özkent Ve Orkestrasi
21:00 – Billy Childish
22:30 – Ariel Pink
0:15 – Fatima
1:30 – Numero Group (DJs)
3:00 – Move D*

_________________


The Notwist
Bei der Gratwanderung zwischen Referenz und Innovation, haben The Notwist stets Pionierarbeit am Sound geleistet. Der Klang der Weilheimer war immer neu – und doch wiedererkennbar eigen. Es hilft ihnen, eine Formation aus starken Individualisten zu sein. Im Kielwasser einer langen Fahrt zu neuen Ufern finden sich persönlich gestaltete und objektiv makellose Schönheiten, in denen ihnen der Übergang von der Hardcore-inspirierten Rock-Formation zum coolen Indie-Pop-Act mit zeitgenössischem Elektronik-Appeal gelang.

Ariel Pink & Chor
»Pom Pom«. So heißt der Nachfolger seines 2012 unter dem Alias The Haunted Graffiti veröffentlichten Albums »Mature Themes«. Es ist ein besonderes Werk. Ariel selbst sagt darüber: »Obwohl es das erste ‚Solo-Album’ als Ariel Pink ist, dürfte es die am weitesten von einem Solo-Album entfernte Platte sein, die ich jemals aufgenommen habe.«
Das liegt an den vielen Kooperation und Experimenten, denen er sich diesmal hingegeben hat. Der legendäre Kim Fowley schrieb noch auf dem Sterbebett die Songs »Jell-O« und »Plastic Raincoats In The Pig Parade«. Darüber hinaus bedient sich Ariel Pink hier Mittel und Genres, von denen vor ihm noch nie jemand etwas gehört hat. Man muss sich nur einmal die Karneval-Dub-Psychedelia »Dinosuar Carebears« anhören. Ein »opus magnum« vermutet der NME dahinter. Stimmt. Mit Potenzial für viele weitere.

Billy Childish
Billy Childish ist ein englischer Maler, Autor, Dichter, Fotograf, Filmemacher, Sänger und Gitarrist. Der Mann, der alles kann. Doch bleibt er nimmermüder Anwalt der Maxime »Kunst kommt nicht von Können«. Dreißig Jahre nach Childishs ersten musikalischen Veröffentlichungen mit Thee Milkshakes und Thee Mighty Caesars, muss er heute als heißeste Inspirationsquelle für Künstler wie Kurt Cobain, Thee Oh Sees, Ty Segall und andere Garagenrocker und Popstars genannt werden. Jack White trug seinen Namen in Großbuchstaben auf dem Arm, als The White Stripes bei TOTP auftraten, selbst Kylie Minogues »Impossibe Princess«-Album-Titel ist ein Childish-Zitat. WEEK-END konnte ihn vom ersten und vorerst einzigen Auftritt seit sechs Jahren überzeugen.

Deradoorian
Angel Deradoorian war lange Zeit Mitglied der Dirty Projectors – und mischt momentan in Avey Tare`s Slasher Flicks mit. Sie hat als Sängerin schon mit Vampire Weekend, David Byrne, Björk und U2 zusammengearbeitet. Abgesehen von ihrer großartigen Stimme, ist sie eine hervorragende Songwriterin, Produzentin und Perfomerin. Angel Deradoorian hat eine Vorliebe für verschachtelte Harmonien und den Sound des Balkans und des Mittleren Ostens. In ihrer eigenen Musik bringt sie experimentelles Pop-Song-Handwerk und vormoderne Polyphonie auf eine Weise zusammen, die fremdartig und vertraut zugleich klingt. Derdoorian bestreitet ihre Live-Shows mit diversen Instrumenten. Die Loop-Maschine ermöglicht zudem fesselnde Vokal-Kaskaden.

Die Vögel
Hinter dem Projekt Die Vögel stecken die Hamburger Mense Reents und Jakobus Durstewitz. Das Duo ist eine Art Essenz der Hansestadt und ihrer Musik-Schule. Reents ist Mitbegründer von Egoexpress und außerdem festes Mitglied der Goldenen Zitronen, Multi-Instrumentalist Durstewitz bildet die eine Hälfte von Ja König Ja. Mit »Blaue Moschee« gelang den Vögeln nicht nur ein Underground-Hit, als Sample ging der Track um die Welt. Occeanas EM-Song »Endless Summer« wurde von dem Bläser-Riff in die Charts katapultiert. Wer sich Jazz-Techno oder andere böse Namen für den Sound der Vögel ausdenkt, dürfte sich beim Live-Set schwer wundern. Die Vögel sind wie geschnitzt für DJ Kozes anarchisches Pampa-Label: anders, tanzbar, anders tanzbar.

Fatima
Fatima wurde in Schweden geboren, ihre Wahlheimat ist England. Sie veröffentlicht auf dem Londoner Label Eglo Records, das von Alexander Nut und Floating Points ins Leben gerufen wurde. Ihre Gesangsausbildung begann Fatima im Schulchor ihrer Heimatstadt Södermalm. 2006 siedelte sie in die englische Hauptstadt über und tingelte durch Clubs wie Deviation oder Nonsense und performte auf vielen Open-Mic-Veranstaltungen. So lernte sie den Dunstkreis von DJs und Produzenten kennen, in dem sie sich mittlerweile selbstverständlich bewegt. Fatima System akzeptiert keine musikalischen Grenzen – Inspiration erhält sie von überall. Sie steht auf einen Sound zwischen Soul und Funk, den man am besten mit »bouncy shit« umschreibt. So klingt East-London heute.

Adrian Sherwood at The Controls
Er ist der Begründer des stilbildenden On-U Sound-Labels, dessen Echos seit dem Jahr 1980 von fetten Bässen widerhallen. Auch der Spezialist für Reggae-Reissues, Pressure Sounds Real World Records, ist ein Baby Sherwoods. Diese Grundsteinlegungen haben dem 1958 in England geborenen Produzenten einen weltweiten Ruf als Reggae- und Dub-Koryphäe eingebracht. Aber auch in Sachen New Wave/Industrial hatte Sherwood die Finger immer wieder an den Reglern: Depeche Mode, Nine Inch Nails und The Cure sind nur einige der Künstler, mit denen er kooperierte, sogar die Einstürzenden Neubauten gehören zum Club. Sherwood machte außerdem mit den größten Reggae-Ikonen wie Prince Far I, Bim Sherman und Lee »Scratch« Perry gemeinsame Sache..

The Pop Group
Den Bandnamen The Pop Group muss man als eher unironische Attacke auf die Musikindustrie verstehen. Gegründet wurde die Formation um Sänger Mark Stewart Ende der 1970er Jahre aus der linken Szene Bristols heraus. Es schien unmöglich, ihre Musik zu schubladisieren. Postpunk trifft es im Nachhinein am besten. Stewarts Stimme legte sich wie ein Instrument aus einem Improv-Ensemble über basslastigen Noise, und das Debüt »Y« hatte nicht ganz zufällig den gleichen Produzenten wie das erste The Slits-Album. Nach 1980 war es zunächst vorbei mit The Pop Group, Stewart war als Dub-Aktivist unter anderem beim On-U Sound-Label involviert. Aber seit 2012 gab es wieder erste Lebenszeichen, 2015 erschien das jüngste Album »Citizen Zombie« - ihr erstes in 35 (!) Jahren.

Mustafa Özkent
Mustafa Özkent ist eine der prägenden Gestalten der türkischen Musikgeschichte. Wenn es um die »Wiederentdeckung« türkischer Musik geht, ist sein Einfluss groß – vor allem wegen des Re-Release seines Albums »Genclik il elele« von 1973 auf dem Label Finders Keepers im Jahr 2006. Özkent, der als Komponist, Arrangeur und Musiker oft im Hintergrund wirkte, gelang damit ein nicht nur unter Fachleuten gefeiertes Meisterwerk. »Genclik ile elele« verbindet türkische Volkslieder mit zeitgenössischem Jazz, Funk und Soul. Gemeinsam mit dem Belçika Orkestrasi lässt Mustafa Özkent diesen einzigartigen Crossover wiederaufleben. WEEK-END präsentiert das Konzert in Zusammenarbeit mit Türkische Delikatessen Musik-Kultur Festival und Europalia.

Numero Group
Über die letzten zehn Jahre hat sich das geistige Kind von Ken Shipley, Rob Sevier und ihrer Gang Of Kindred Spirits zur Top-Adresse in der Welt der musikhistorischen Obskuritäten entwickelt. Numero Group wurde ursprünglich im Jahr 2003 in Chicago aus der Taufe gehoben. Ziel war es, ein US-spezifisches Reissue-Label zu gründen, das den UK-Labels Soul Jazz und Honest Jon`s gleichen sollte. Während die frühen Jahre Vintage-Entdeckungen der 1960er und 70er gewidmet waren, enthält der Back Katalog inzwischen alles – von wenig bekannten Folksirenen und schonungslosem Gospel Funk, von Geheimnis umwobenen Soul-Legenden wie Syl Johnson und New Age-Schamanen wie Iasos, bis zu Indie-Rock-Eckpfeilern wie Hüsker Dü und Dinosaur jr.

Jack Name
Jack Names bürgerlicher Name lautet John Webster James. Der Los Angeles-Resident hat bereits einige Cameo-Auftritte an der Seite von Ariel Pink, als Live-Gitarrist von White Fence und in Projekten wie Fictional Boys und Muzz gehabt. Mit dem Album »Light Show« begann er seine Solo-Karriere mit buzzigem Low-Fi-Weid-Pop und abgefahrenenTexten, die jede andere Literatur ohne Musik ganz schön alt aussehen lassen. Auf dem Nachfolger »Weird Moons« schreibt Jack Name die verrückte Kosmologie – inklusive neuer, in hübsche Melodien verpackter Wahrheiten – konsequent fort. Es gibt darin mehr Monde im Universum als Planeten, um die sie sich drehen könnten. Lauter Referenzen, wie zum Beispiel Can, Dario Argento oder alte VHS-Kassetten.

Move D spielt auf der Aftershow Party im Gewölbe. Eintritt 9 € mit WEEK-END Ticket (normal 12 €)